Gesundheitspfad

In diesem Teilprojekt wird ein Gesundheitspfad am Beispiel von Patient:innen, die in der Universitätsklinik für Notfallmedizin am Inselspital wegen muskuloskelettalen Schmerzen vorstellig werden, entwickelt, umgesetzt, evaluiert und optimiert. Es soll aufgezeigt werden, wie sich eine interprofessionelle und -disziplinäre Betreuung dieser Patient:innengruppe über verschiedene Versorgungssettings hinweg etablieren lässt.

Patient:innen werden durch die Notfallärzt:innen triagiert und bei Ausschluss von Red Flags der Physiotherapie zur weiteren Evaluation der muskuloskelettalen Problematik und Therapie zugeführt. Dabei kommt nebst der Schmerzbehandlung der Patient:innenedukation und Verhaltensinstruktion ein wichtiger Stellenwert zu (Winteler et al., 2022).

Nebst medizinischen Aspekten soll immer auch der psychosoziale Kontext berücksichtigt werden. Letzteres geschieht mittels standardisierter Screenings in Form von Fragebogen (STarT Back, STarT MSK, UKS) oder bei Bedarf im Rahmen einer Sozialmedizinischen Sprechstunde.

Zusätzlich kann frühzeitig ein Case Management involviert werden, um bei Betroffenen mit anhaltenden Schmerzen und ggf. (drohender) sozialer Exklusion (z.B. bei eingeschränkter Arbeitsfähigkeit) die Gesundheitsversorgung seit dem Aufenthalt in der Universitätsklinik für Notfallmedizin zu klären und falls nötig gesundheitsfördernde Massnahmen einzuleiten. Erfüllen Patient:innen nach 3 Monaten die ICD11-Kriterien einer chronischen Schmerzerkrankung, wird ein interdisziplinäres Assessment der Situation angeboten. Je nach vorhandenen Bedürfnissen der Patient:innen kann das Case Management weitere Fachspezialisten einbeziehen und dabei unterstützen, ein auf den individuellen Kontext der Betroffenen entsprechend zugeschnittenes Versorgungsnetz zu etablieren oder eine interprofessionelle / multimodale Rehabilitation zu initialisieren.

 

Der Gesundheitspfad orientiert sich an aktuellen Guidelines (z.B. mednetbern) und beteiligt Betroffene in der Entwicklung und Umsetzung.